»Der Prozess der Digitalisierung betrifft den Lebens- und Arbeitsbereich aller Menschen und verändert zunehmend das gesellschaftliche Zusammenleben«, schrieb die KMK 2016 in ihrer Strategie Bildung in der digitalen Welt (S. 59). Doch was bedeutet dies für die Schule? Was für die Lernenden, was für die Lehrkräfte? Welche Kompetenzen werden vermehrt benötigt?
Ein zentrales Ziel der Schule und somit auch aller Lehrkräfte ist es, die Lernenden zu handlungsfähigen und mündigen Individuen auszubilden, die aktiv an eben dieser digitalisierten Gesellschaft teilhaben können. Das bedeutet beispielsweise, dass die Lernenden in der Lage sind, sich sicher im Netz zu bewegen, zu wissen, was mit ihren Daten passiert und wie sie Digitales für ihre Vorhaben und auch für ihr Lernen nutzen können – kurz, diese ungeahnten Möglichkeiten eigenständig erforschen zu können. Digitale Medien sind heutzutage nicht mehr wegzudenken, insbesondere an vielen Arbeitsplätzen.
Um aktive gesellschaftliche Teilhabe gewährleisten zu können, benötigen die Lernenden zusätzlich auch ausreichende sprachliche Kompetenzen. Wie können sie sonst verstehen, was in ihrem Arbeitsvertrag steht oder was ihre Ärztin ihnen erklären möchte? Wie sollen sie online ein Dokument an ihre Krankenkasse schicken, wenn sie nicht wissen, wie eine Mail verfasst wird? Und wenn sie sich für Politik interessieren, müssen sie in der Lage sein, ein Parteiprogramm zu verstehen, um sich selbst dazu positionieren zu können.
Diese sprachlichen und digitalen Kompetenzen sollten beim heutigen Unterrichten im Blick behalten werden, wofür es wiederum kundige Lehrkräfte braucht. Denn die im Unterricht zu vermittelnden Kompetenzen, welche die Kultusministerkonferenz in ihrem Strategiepapier »Bildung in der digitalen Welt« konstatiert, müssen zunächst durch die Lehrkräfte selbst erworben werden, damit diese sie weitervermitteln können – und das am besten bereits im Studium.
Das Projekt DiOLL (Digitalisierung in der Oldenburger Lehrkräftebildung) nimmt sich dieses Themengebietes an und befasst sich zum einen mit der Digitalisierung in der Lehrkräfteausbildung, zum anderen aber auch mit der Fortbildung bereits agierender Lehrkräfte. Aus dem Projekt heraus werden beispielsweise Seminare zu den Themen »Informatik und Gender« und auch »Sprachsensibler Fachunterricht« gegeben. Im Rahmen des Letzteren bot »kits« einen Workshop für die Studierenden zum Thema Sprachbildung mit digitalen Medien an. Die Studierenden verfassten dann im Rahmen ihrer Prüfungsleistung Unterrichtsentwürfe, die die Trias Fachinhalte, Sprachsensibilität und Digitalität vereinen und welche als OER in diesem Blog zur Verfügung stehen.
Viele der Studierenden haben sich das erste Mal mit dem Planen von Unterricht auseinandergesetzt. Dabei sind viele spannende Ideen für den sprachsensiblen Einsatz digitaler Medien in verschiedenen Fächern entstanden. Unter anderem wurden Lernvideos gedreht, die den Lernenden sowohl einen visuellen als auch einen auditiven Zugang zum Inhalt ermöglichen sowie Wortwolken als Vorwissensaktivierung genutzt. Schau gern vorbei, wenn du Inspirationen brauchst!
Ein weiteres Angebot von DiOLL ist das Format Show & Talk, das einmal monatlich als synchrone Onlinesitzung stattfindet und in dem wir Interessantes rund um das Thema Schule und Digitalisierung berichten. Hier werden beispielsweise Tools und Webseiten vorgestellt, Impulse für die digitale Lehre gegeben und von Erfahrungen damit berichtet. Für alle, die gerne Podcasts hören, startet demnächst die Reihe DiOLL – aufs Ohr, in welcher regelmäßig über Schule und Digitalisierung gesprochen wird. Die erste Folge wurde übrigens mit Timo und Tim von »kits« aufgezeichnet. Die beiden geben spannende Impulse zur Sprachbildung mit digitalen Medien. Hör gern mal rein!
Das Projekt DiOLL endete am 31.12.2023.