Brainstormings sind toll zum Sammeln von Ideen und als Entscheidungshilfe für konkrete Fragestellungen. Setzt man sie zu Beginn eines Themas ein, dann eignen sie sich auch hervorragend als digitale Lesestrategie zur Vorwissenaktivierung.
In unserem Beitrag zur Erstellung von Mindmaps haben wir den Leseprozess bereits als aktiven Vorgang beschrieben. Lesende stellen zwischen Wörtern, Sätzen und Abschnitten eines Textes Zusammenhänge her (bottom-up). Parallel dazu werden Informationen individuell auf Basis des Vorwissens und geleitet durch ein Leseziel entnommen und einer mentalen Repräsentation des Textes hinzugefügt (top-down). Bedeutung wird also dem Text nicht als Ganzes entnommen, sondern vom Lesenden konstruiert.
Bottom-up- und Top-down-Prozess lassen sich durch Lesestrategien unterstützen. Brainstormings sind zwar die Vorwissensaktivierung schlechthin (top-down), eignen sich jedoch auch für die konkrete Auseinandersetzung mit sprachlichen Phänomenen während des Lesens – und damit als Unterstützung für den Bottom-up-Prozess.
Mit unserem Tool mindwendel ist es kinderleicht, Begriffe in der Lerngruppe zu sammeln und zu sortieren. Und das sogar mit jedem Endgerät und natürlich ohne Anmeldung und Installation, denn mindwendel läuft im Browser. Unser Tool lässt sich somit sowohl im Unterricht als auch zu Hause im Distanzlernen einsetzen. Sprachlich und inhaltlich bieten sich für den sprachsensiblen Unterricht mehrere Anknüpfungspunkte:
- Die Lernenden aktivieren ihr Vorwissen VOR DEM LESEN eines Textes entweder individuell oder gemeinsam in der Gruppe. Als Einstieg in ein neues Thema (z. B. Insekten) können wunderbar bereits bekannte Begriffe assoziert, notiert und besprochen werden. Danach lassen sich auch erste Kategorien formulieren und die Begriffe entsprechend einteilen und neu sortieren. Dieses Vorgehensweise entlastet eine sich anschließende Textarbeit.
- Während einer ersten individuellen Lesephase sammeln die Lernenden ihnen unbekannte oder unverständliche Begriffe und Formulierungen. Diese können anschließend besprochen und z. B. nach typisch bildungssprachlichen Phänomenen (Komposita, Partizipkonstruktionen usw.) sortiert werden. Ein solche Begriffssammlung kann dann auch den Ausgangspunkt für eine weitere sprachliche Auseinandersetzung bilden.
- Auch das Entwickeln von Wortfeldern (Wörter zum Wortfeld laufen) zur Vorbereitung von Schreibprozessen lässt sich mit unserem Tool sehr gut umsetzen. Die Lernenden können so auch zu Hause die Ergebnisse einsehen und damit weiterarbeiten.
Ganz nebenbei kann man mindwendel natürlich auch für organisatorische Zwecke verwenden – z. B. um das nächste Ausflusgziel zu planen oder Themen für Vorträge festzulegen.
Mehr über Einsatzmöglichkeiten von mindwendel erfährst du in diesem Video von Nele Hirsch. Ausprobieren kannst du das Tool auch in unseren Workshops. Vielleicht möchtest du auch ein Projekt an deiner Schule starten und mindwendel als digitale Lesestrategie einsetzen? Mach einfach mit!